Die Fortsetzung vom erfolgreichen Distanzspiel My Dear Boss führt es einem bildlich vor Augen: Man sitzt als Grafikdesigner an seinem Desktop – und schon hört man das Übel kommen. Dank verbaler Ausfälligkeiten und dem erhöhten Maß an Lautstärke hat man seinen Namen alsbald erhört und weiß die Wut der Chefin aufgrund des stapfenden Schrittes wunderbar einzuordnen. Da infolgedessen ein Gesprächstermin bei der CEO ansteht, wird die Fahrt im Fahrstuhl in ihre Etage zu einer wahren Tortur – ohne dass man sich selbst aktiv von der Stelle bewegt. Eigentlich möchte man jetzt nur noch ganz weit weg fliegen. Aber es hilft ja alles nichts. Mit dem Blick auf die Etagennummerierung in den scheinbar immer enger werdenden vier Wänden sieht der Spieler nun das große Übel kommen, wenn es auch in Zeitlupe auf einen zuzukommen scheint. Dies alles hat der Arbeitnehmer von Heute schon mindestens einmal erlebt, wenn es der Chefin nur darum geht, ihre eigenen Unzulänglichkeiten zu kaschieren, gescheiterte Projekte zum Beispiel dem Spieler in die Tasche zu schieben und dann noch in aller Frust sogar die Hefter und Ordner an der vermeintlichen schuldhaften Backe niederprasseln zu lassen. In diesen Momenten fällt es auf, wenn sich die Chefin unmittelbar vor einer riesigen Glasfassade befindet, das Bein langsam zu kribbeln beginnt und sich die schalksnärrischen Gesichtszüge voller Vorfreude auf den kommenden Kick off in ein vergnügtes Antlitz der Lust wandeln – KICK OFF!
Ein schlagkräftiges Spektakel durch die ganze City
Am Anfang war der Wille zur Selbstbeherrschung noch vorhanden. Aber wenn man für alles beschuldigt wird, dann kann der Spieler seine Contenance wahrlich nicht weiter aufrechterhalten. Mit dem Effekt der angestauten Wut tritt der Gamer einfach zu und kann dabei mit dem Blick auf den Wutbalken eine sportliche Höchstleistung erzielen. So zerberstet das Glas in tausende Splitter und die gnädige Dame dreht sich durch die Lüfte – bis sie unsanft mit dem Bürgersteig eine neuartige Bekanntschaft schließt. Dabei kann der vorher eingesetzte Schwung wie in anderen Distanzspielen für einen neuen Weltrekord im Chefinnen-Weitwurf bedeuten, da in unterschiedlichen Entfernungen neue Hilfsmittel zur Weiterführung dieses atemberaubenden Sightseeing-Trips durch die Stadt bereitstehen. So warten in My Dear Bosses einige Autos auf den Aufprall der Dame und verhelfen ihr dabei mit dem Aufklappen der Motorhaube zu neuem Schwung. Zusätzlich liegt der Feuerschutz dem Bürgermeister so sehr am Herzen, dass genügend Hydranten die Innenstadt sicherer machen und vor lauter Wasserdruck auf die Freigabe des Inneren Nasses durch die einschlagende Chefin warten. Des Weiteren kann dieses Ereignis durch ausreichend Publikum seine angemessene Aufmerksamkeit genießen, stehen doch einige Figuren an den Haltestellen bereit – bereit in vollem Zorn die Direktorin weiter über die Straßen zu bugsieren.
Möchtest du auch My Dear Bosses spielen? Viel Vergnügen beim entladen angestauter Wutenergie!